Platons Höhlengleichnis
Das Höhlengleichnis beschreibt die Situation der Menschen und deren
Bemühen, durch philosophische Bildung das eigentliche Sein zu erkennen.
- Die Beschreibung der Lage der Gefangenen
Die Gefangenen befinden sich in einer tiefen Höhle und sehen oben am
Rand Schatten. Sie erkennen Menschen, die Gegenstände vorbei tragen.
Das soll bedeuten, dass die Sinne Andeutungen und Täuschungen zeigen,
aber nicht das Eigentliche.
- Die Befreiung von den Fesseln innerhalb der Höhle
Einer der Gefangenen wird entfesselt. Er wird vom Licht geblendet und
erkennt die Gegenstände nicht richtig. Er möchte verstehen, kann aber nur
undeutliche Dinge erkennen.
Das soll den Standpunkt des empirischen Naturforschers
verbildlichen. Er sucht nach allgemeinen Gründen angesichts einzelner
vergänglicher Dinge.
- Befreiung aus der Höhle
Der Gefangene wird nach oben geführt und erkennt allmählich im Licht
der Sonne die Dinge, wie sie sind.
Dies verdeutlichet den Standpunkt der Mathematiker und Künstler, die das
Wesentliche, die Ideen und die Ideale sehen.
- Im Angesicht der Sonne
Der Gefangene sieht nun die Sonne selbst und erkennt auch die
Hintergründe.
Dies stellt die Grenze der menschlichen Erkenntnisfähigkeiten dar. Das
Sein wird entdeckt als Urgrund alles Seienden.
- Die Rückkehr zu den Gefangenen
Der Gefangene steigt wieder hinunter in die Höhle und erzählt das
Erlebte. Allerdings macht er sich damit vor den anderen lächerlich, die
seine Erkenntnis nicht nachvollziehen können. Sie sehen nach wie vor nur
den Rand der Höhle mit den Schatten.
Dies versinnbildlicht die Weitergabe der Erkenntnis mit und trotz der
Gefahr des Scheiterns. Die Philosophie wird als innere Verpflichtung
verstanden.
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